Frongs hat geschrieben:Da ich mir jedoch nicht sicher war ob die größere Batterie auch von der Lichtmaschine/Bordelektronik voll geladen wird
Das ist absolut gar kein Problem, selbstverständlich wird die voll geladen, Ladeschlussspannung ist ca. 14,0-14,4 Volt (bei 15-20°C), die werden sowohl mit einem 12V 10Ah Akku als auch mit einem 12V 100Ah Akku erreicht (wenn der Akku einen geringen Ladestand hat dauert es halt nur etwas länger bis dieser wieder aufgeladen ist bzw. bis die Ladeschlussspannung erreicht wird), die Leistungsfähigkeit des Generator, der Ladeelektronik oder der Bordelektrik richtet sich nicht (primär) nach der Kapazität des Akku sondern an den im Auto verbauten Verbrauchern.
Man könnte sogar 2 Akkus mit jeweils 45Ah (insg. also 90Ah) verbauen (machen einige um z.B. ihre Audioanlage über einen separaten Akku versorgen zu können), ebenfalls absolut kein Problem für den Generator oder die Bordelektrik. Bei meinem Previa habe ich z.B. zwei Akkus mit jeweils 65Ah (Original: 1x 55Ah) verbaut, der zweite 65Ah Akku ist im Kofferraum. Allerdings ist dieser nicht für das Audiosystem sondern für Campingreisen gedacht (um z.B. Smartphone, Laptop, Rasierer, Kühlbox usw. zu laden bzw. zu betreiben beim Camping). Dieser Akku ist i.d.R. aber ausgebaut (im Alltag) und wird nur mitgenommen und angeschlossen wenn er benötigt wird (z.B. Campingreise), wenn das Fahrzeug parkt wird nur der Akku im Kofferraum verwendet und nicht der Starterakku (damit ist sichergestellt, dass man nicht mit leerem Starterakku liegenbleibt), während der Fahrt wird er dann zusammen mit dem Starterakku vom Generator geladen.
Man braucht auch keine Angst zu haben, dass der Generator es nicht schafft den Akku (oder die Akkus) mit höherer Kapazität zu laden, die entnommene Energiemenge bleibt gleich bzw. ist unabhängig von der Akkukapazität (solange man den kleineren Akku natürlich nicht komplett entlädt) und somit auch die nachzuladende Energiemenge, die Kapazität des Akku spielt dabei also keine Rolle.
Und üblicherweise fällt der Ladezustand des Starterakku (egal ob mit großer oder geringer Kapazität) eines Auto nicht unter 50-60% (dafür sind klassische Blei-Akkus nicht ausgelegt da sie im Vergleich zu anderen Akkutechnologien nicht besonders zyklenfest sind), deshalb wird nach dem Starten des Motor relativ schnell die Ladeschlussspannung erreicht. Es ist deshalb ein Irrglaube wenn man denkt, dass ein stärkerer Generator den Akku wieder schneller laden würde (das wäre nur der Fall wenn der Akku einen relativ niedrigen Ladezustand hätte was aber in der Regel nicht der Fall ist), denn der primär begrenzende Faktor ist eben nicht die Leistung des Generator bzw. der Lichtmaschine sondern die Ladeschlussspannung.
Ausnahme: "Winterbetrieb", also Heckscheibenheizung, Abblendlicht, Sitzheizung usw., dann wird i.d.R. die Ladeschlussspannung auch nicht mehr (so schnell) erreicht.
Ein größerer Akku hätte zwei Vorteile, er ist 1. nicht so schnell entladen (wer also z.B. im Stand bei ausgeschaltetem Motor die Audioanlage länger betreibt oder andere Geräte an der 12V Bordsteckdose angeschlossen hat wie z.B. Laptop oder Kühlbox usw. oder insb. wer einen Standheizung hat) und 2. wird sie verhältnismäßig geringer belastet (es dauert also länger bis ein kompletter Zyklus zustande kommt und somit könnte der größere Akku theoretisch länger halten).
Ein größerer Akku kann also durchaus interessant sein, insb. z.B. im Zusammenhang mit einer Standheizung würde ich das in Betracht ziehen. Wer sein Auto allerdings eher selten benutzt, also Wenigfahrer ist, oder seine Batterie nicht sonderlich stark/lange belastet wenn der Motor aus ist profitiert imo nicht unbedingt von einem Akku mit größerer Kapazität denn in diesen Fällen ist der Alterungsfaktor des Akku wohl primär die Zeit. Hier empfiehlt es sich also beim kleineren 45Ah Modell zu bleiben da eine größere Akkukapazität die Lebensdauer des Akku wahrscheinlich nicht merklich beeinflusst.
Das einzige Problem ist wie schon erwähnt die Abmessung des 60Ah-Akku, die ist natürlich größer und somit passt der 60Ah-Akku nicht in die Halterung für den 45Ah-Akku, diese müsste also dann ebenfalls mit umgebaut werden.
Allerdings wundere ich mich schon ein wenig (auch wenn dieses Batterie-Modell hier in DE oder der EU eher selten ist), dass es wohl was besonderes zu sein scheint (wozu sonst dieses Thema?) "günstigen Ersatz" gefunden zu haben. Ca. 50,- Eur für den im iQ verbauten 12V 45Ah Akku ist jedenfalls kein außergewöhnlich günstiger Preis für einen "NoName"-Akku, bei bspw. batterie24.de gibt es einen für den iQ passenden 12V 45Ah Akku bereits für ca. 43,- Eur (HiPower Asia A45L), die ebenfalls passende Varta BlueDynamic B34 gibt es dort für ca. 55,- Eur.
Akku für iQ mit 1.0l und 1.33l Motor ohne Start/Stopp-System (Original: Panasonic 46B24R)- 12V, >=45Ah, >=300A EN
- Abmessungen (LxBxH) ca.: 240x130x205(225)mm (asiatische Bauform)
- Schaltung: 1 (Pluspol links)
- Polart: 1 (imo Polart 1 und nicht 3)
- Bodenleiste: keine
Von den bekannteren Batterie-Marken habe ich hier mal eine kleine Auflistung (alphabetisch nach Hersteller) passender Batterie-Modelle für den iQ mit 1.0l und 1.33l Motor (ohne Start/Stopp), die Auswahl ist bei diesem Batteriemodell leider nicht besonders umfangreich, nicht alle Hersteller haben eine Batterie in dieser Größe und Art im Angebot:
- Banner Starting Bull 545 24 (Polart 3, Adapter auf Polart 1 liegt dem Lieferumfang bei)
- Banner Power Bull P45 24 (Polart 3, Adapter auf Polart 1 liegt dem Lieferumfang bei)
- Bosch S4 023 (ETN: 545 158 033, Hersteller Varta)
- Exide Excell EB455
- Moll Kamina Start 545 051 030 (Polart 3, Adapter auf Polart 1 liegt dem Lieferumfang bei)
- Varta Blue Dynamic B34 (ETN: 545 158 033)
Die Batterie im
iQ mit 1.33l Motor + Start/Stopp-System ist eine mit 60Ah, bei dieser Größe hat man auch die Wahl zwischen klassisch (flüssiges Elektrolyt) oder auf Basis der Vlies-Technik (EFB/AGM).
Akku für iQ mit 1.33l Motor und Start/Stopp-System (Original: Panasonic 115D23R oder 55D23R)- 12V, >=60Ah, >=500A EN (EFB-Varianten sind zu empfehlen aufgrund Start/Stopp-System)
- Abmessungen (LxBxH) ca.: 240x175x205(225)mm (asiatische Bauform)
- Schaltung: 1 (Pluspol links)
- Polart: 1
- Bodenleiste: keine
Die Batterie im
iQ mit 1.4l Dieselmotor ist eine mit 65Ah Kapazität, bei dieser Größe hat man ebenfalls die Wahl zwischen klassisch (flüssiges Elektrolyt) oder auf Basis der Vlies-Technik (EFB/AGM):
Akku für iQ mit 1.4l Dieselmotor (Original: Panasonic 80D26R)- 12V, >=65Ah, >=600A EN
- Abmessungen (LxBxH) ca.: 260x175x205(225) (asiatische Bauform)
- Schaltung: 1 (Pluspol links)
- Polart: 1
- Bodenleiste: keine
Ob beim iQ mit Start/Stopp serienmäßig ein EFB/AGM-Akku zum Einsatz kommt weiß ich nicht, beim Diesel ist es nicht der Fall. Allerdings ist es kein Problem (sowohl beim 1.33er mit Start/Stopp als auch beim Diesel ohne Start/Stopp, bei Benzinern ohne Start/Stopp ist es auch kein Problem wenn man die Halterung entsprechend umbaut) ein entsprechendes Akku-Modell auf Basis der EFB-Technik einzusetzen (die hochwertigere AGM-Technik ist dagegen nicht unbedingt zu empfehlen, s.u.).
Blei-Akkus auf Basis der EFB oder AGM-Technik sind etwas zyklenfester als Blei-Akkus mit flüssigem/ungebundenem Elektrolyt (daher werden sie auch primär für Autos mit Start/Stopp-System verwendet). Allerdings sind Modelle auf Basis der AGM-Technik nicht zu empfehlen da sich der Akku beim iQ im Motorraum befindet, AGM-Akkus sollten dort eigentlich nicht verbaut werden da diese (im Gegensatz zu Akkus mit flüssigem Elektrolyt oder auf Basis der EFB-Technik) empfindlicher sind gegenüber höheren Temperaturen.
Also wenn man sich für einen größeren Akku entscheidet kann man dann auch noch wählen ob man die etwas zyklenfestere EFB-Variante wählt oder bei der klassischen Variante bleibt. Als Vielfahrer i.V.m. einer Standheizung würde ich z.B. die EFB-Variante bevorzugen, auch ohne Start/Stopp-System.
Nera hat geschrieben:6 Jahre Lebensdauer ist für die originale Batterie eigentlich recht wenig...
Das kann man so pauschal nicht sagen, das ist extrem von den Einsatzbedingungen abhängig. Aber i.d.R. halten die Akkus meiner Erfahrung nach (egal ob Original oder nachgekaufte z.B. von Banner, Moll usw.) mittlerweile schon relativ lange, >6 Jahre scheinen kein Problem (mehr) zu sein.
Man muss aber bedenken, ein 40Ah Pb-Akku mit flüssigem Elektrolyt hat nach ca. 6 Jahren definitiv keine 40Ah mehr, vielleicht noch so max. 15-20Ah oder evtl. auch weniger. Ohne größere Belastungen (Standheizung, Standlicht o.ä.) fällt das aber nicht unbedingt auf, auch mit 10Ah Gesamtkapazität kann der Akku im täglichen Betrieb noch einen guten Eindruck hinterlassen und die üblicherweise im Kfz-Betrieben durchgeführten "Akkutests" messen so etwas nicht, die messen nur ob der Akku noch in der Lage ist den Startstrom zu bringen (und evtl. noch den Ladezustand) und das tun diese i.d.R. auch ohne weiteres. Eine Kapazitätsmessung ist aber zeitlich sehr aufwendig und kann daher nicht so einfach durchgeführt werden.
Wer dann aber z.B. mal auf der Autobahn im Stau steht (z.B. wegen Räumungsarbeiten nach einem Unfall mal 1 Stunde stehen) und dabei den Motor ausmacht aber (aus Versehen) das Abblendlicht brennen lässt (von H4, H7 oder HIR2 ausgehend, bei LED kann das anders aussehen) hat dann u.U. ein Problem, das schafft dann ein Akku mit lediglich 10-15Ah Restkapazität nicht mehr, ein Akku mit 30-40Ah hätte damit jedoch noch kein Problem. Genau so etwas hatte ich übrigens mal bei einem anderen Verkehrsteilnehmer erlebt bei einem Stau auf der AB, der brauchte dann Starthilfe.
Den originalen Akku unseres Previa (neu: 55Ah, mittlerweile über 10 Jahre alt) funktioniert heute noch, hat aber nur noch eine gemessene Kapazität von 8-9Ah. Allerdings habe ich diesen Akku nicht mehr im Auto verbaut, da steckt jetzt eine Banner drin mit EFB-Technik (65Ah). Wenn die Kapazität unter 40Ah fällt wechsel ich den Akku i.d.R. beim Previa schon aus da ich gerade beim Previa (auf Reisen/Langstrecke) die Ladung des Akku benötige (Laptop laden, Kühlbox usw. ohne laufenden Motor).
Das die Originalen Akkus eine (wesentlich) bessere Qualität/Lebensdauer haben kann ich meiner Erfahrung nach übrigens nicht bestätigen, ich habe da keinen relevanten Unterschied bemerkt zwischen den originalen und guter Markenware.