Hier werden leider kleinere Äpfel mit etwas größeren Birnen verglichen, lässt sich aber alles rechnen. Der Auris 1.33L ist deutlich leistungsschwächer, als der Auris Hybrid. Lieber hätte ich ja den Hybrid mit dem Auris 1,6 Benziner oder einem Diesel mit ähnlicher Leistung verglichen. Aber OK.
Bei der Berechnung mit einem konstanten Benzinpreis von 1,45 Euro und einem realistischen Verbrauch von 6,4 l/100km beim 1.33L gegen 4,3 l/100km beim Hybrid bleibt nach 10 Jahren Nutzung wirklich kein Unterschied. Die Entwicklung der Kfz-Steuer hab' ich mal grob beim 1.33L jährlich um 20 Euro und beim Hybrid umd jährlich 10 Euro gesteigert. Das ist aber wie alle Vorredner schon geschrieben haben, doch eher zu vernachlässigen. Trotzdem wird sich wegen dem steigenden CO2-Wahn etwas in der Richtung tun.
Interessanter wird es allerdings, wenn man den Spritpreis mit einer Wachstumsrate von 5 oder 8 Prozent jährlich betrachtet. Das ist nicht unrealistisch und man möchte ja auch den Anschaffungswert verzinst (nur 3% in allen Berechnungen) wissen. Da sollte man auch den Spritpreis in einer steigenden Entwicklung betrachten. Hier ist der Hybrid über 10 Jahre schon um 1.600 bzw. 2.700 Euro günstiger. So die Welt ist das aber auch nicht. Wie kann das sein? Immerhin hat sich der Benzinpreis bis 2020 in diesen Fällen ja auf 2,44 Euro bzw. 3,24 Euro entwickelt. Liegt hat doch daran, dass wir hier "nur" von einem unterschiedlichen Verbrauch von 2,1 l/100km sprechen. Bei gerade einmal 15.000 km/Jahr ist das nicht gerade viel. Wie früher auch mit dem Diesel-Benziner-Vergleich. Der Diesel hat sich erst richtig nur bei Vielfahrern gerechnet.
Aber ganz persönlich glaube ich nicht an eine Wachstumsrate von 5-8% beim Benzin. Nein, es wird deutlich mehr werden. Also rechne ich für mich selbst mit einer steigenden Wachstumsrate. Gerade wenn man sich die Preisentwicklung seit 1950 einmal ansieht und den globalen Verbrauch der Zukunft gegen die begrenzten Mengen setzt. Sieht man sich auch noch dazu die übrigen Energiepreise an, dann muss es zwangsläufig zu einer solchen Kurve kommen. Demnach ausgehend von 8% und einer Steigerung um 0,5% kommt man schon auf einen Unterschied von knapp 4.300 Euro zugunsten des Hybrid.
http://www.spritkostenrechner.de/spritpreise/benzinpreisentwicklungWie erwähnt würde ich aber lieber Hybrid gegen 1.6L vergleichen, das war hier aber nicht die Ausgangsfrage. Damit scheint der Vorsprung des Hybrid gegen den 1.33L deutlich zu sein, ist er aber nicht. Wir suchen ja nach echten Einsparungen, die durch die variablen Kosten verursacht werden und nicht nach den vergleichbaren Leistungen/Austattungen. Für einen Kurzstreckenfahrer wie FotoFlo besteht das Risiko nun eben nicht so sehr auf der Benzinpreisseite, weil wir ja gesehen haben, dass der Unterschied nicht allzu gewaltig ist, erst bei einer drastischen Entwicklung der Benzinpreise nach oben. Nur bei Vielfahrern und sicherlich mehr als 30.000 km/Jahr würden wir hier andere Ergebnisse besprechen. Allerdings ist ein Hybrid gesamtheitlich betrachtet wieder nichts für Vielfahrer, dann schon Diesel.
Nein, der Weisheit letzter Schluß ist tatsächlich der 1.33L auf einen etwas verkürzteren Planungshorizont als die ganannten 10 Jahre. Und dann der Umstieg auf Vollelektro oder Plugged-Hybrid. Also ein Gefährt, dass sich bei großen Sprüngen des Benzinpreises eben nahezu ganz elektrisch betreiben lässt. In 5-6 Jahren stehen solche Fahrzeuge auch von jedem Hersteller in allen Klassen zur Verfügung. Das was wir heute als Hybrid kennen (Prius, Auris) bleibt nur für kurze Zeit eine langfristig teure Zwischenlösung. Das zeigen diese Berechnungen. Erst ein Auris Hybrid mit realistisch < 2,0l/100km (also Herstellerangabe mit < 1,5l/100km) wäre eine Rechnung über 10 Jahre überhaupt wert.
Wenn jemanden die Berechnungen in Excel interessieren, dann kann ich das gerne zusenden. Hab' auch nachvollziehbare Formeln ohne zuviel Finanzmathematik verwendet. Kann also auch von Leuten außerhalb meines Berufstands nachvollzogen werden.