Will doch mal einen "alten" Thread wieder aufleben lassen:
ich hatte, während mein Josef die neue Standheizung eingebaut bekam, einen Aygo (1.0 Liter mit 68PS) "CoolBlue" als Ersatzwagen. Der kernige Ferrari-Sound des 3-Zylinders ist schon ne Wucht, relativiert sich aber sobald man auf dem Tacho tauscht. Auf der Autobahn hört es sich an, als wenn man einen Supersportwagen bei Tempo 250 nochmal kurz für einen Zwischenspurt runterschaltet, stattdessen versucht man mit dem Aygo lediglich zu vermeiden, dass einem die LKW hinten auffahren. Wer schneller als 110 mit dem Aygo unterwegs ist, sollte sich vorher Gehörstöpsel besorgen. Außerdem sind die Vibrationen - auch im Leerlauf - erstaunlich hoch. Das Abrollverhalten ist toll, auch läßt sich der Aygo spurstabil fahren, wirkt in keiner Weise nervös.
Es war gut, jetzt nach 7 Monaten iQ-fahren, mal wieder ein anderes Auto im Vergleich gehabt zu haben: der Kauf des iQ (auch als Diesel) war für mich absolut richtig. Die kleinen Benzinmotoren sind zwar schon kleine Drehzahlwunder, aber das braucht man auch um halbwegs flott unterwegs zu sein. Nicht selten - auch im Stadtverkehr und auf der Autobahn sowieso - musste ich das Gaspedal voll durchtreten um spritzig unterwegs zu sein. Dann, schon bei Tempo 70 im Aygo vermisste ich den 6. Gang und musste mich während der gesamten Fahrzeit mit dem Aygo an die hohen Drehzahlen des kleinen Motors gewöhnen. Wahrscheinlich ist all das der Grund warum so viele iQ-Fahrer beim Benziner Multidrive ordern.
Was mir auch auffliel, war das laute Anlaßgeräusch bei Starten des Motors. Ich hatte den Eindruck, den Anlasser hätte Toyota direkt unter das Lenkrad geschraubt. Jedesmal beim Anlassen zuckte ich tatsächlich leicht erschrocken zusammen, weil das Anlaßgeräusch so laut und präsent war. Lief dann der Motor, war die Geräuschkulisse aber wieder normal.
Nach anderthalb Tagen zurück in meinen iQ, kam so etwas wie "endlich wieder zuhause"-Stimmung auf. Ich finde, der Diesel ist mit seinen 90PS um Klassen souveräner unterwegs, erzeugt sogar weniger Vibrationen, ist im Stand und bei Autobahntempo wesentlich leiser als der Aygo-Motor. Auch die geniale Haptik des iQ vom Lenkrad und der gesamten Pedalerie habe ich in den anderthalb Tagen mit dem Aygo sehr vermisst. Selbst der Innenraum, über den wir bei iQ so schimpfen wirkt edler und wertiger als die inneren Auskleidungen beim Aygo.
Was bleibt für mich unter'm Strich: auch der Aygo mit dem Ferrarisound-Motor ist eine kleine Spaßbox, aber wer einmal im iQ saß - ihn gar fuhr - wird (solange nicht unbedingt 4 Türen gebraucht werden) kaum aus dem iQ wieder aussteigen wollen. Denn: wenn schon pfiffig unterwegs, dann bitteschön richtig mit iQ