von jenso » Freitag 6. März 2009, 19:17
Zu den (evtl.) Vor- und Nachteilen des Leasings, nach eigenen Erfahrungen:
Die Ratenhöhe hängt naturgemäß sehr davon ab, wieviel man anzahlt und wie der kalkulierte Restwert aussehen wird.
Ersteres weiß jeder selbst, letzteres hängt auch im Idealfall (also: regelmäßige Pflege und Wartung, keine Schäden) davon ab, wie hoch die individuelle Fahrleistung ist: ein Wagen wird eben stärker abgenutzt, wenn man ihn mehr fährt (bitte, keine philosophischen Überlegungen zum Nutzen des Nutzens oder zum Schaden des Schonens - das interessiert eine Bank nicht…).
Die Laufleistung (geschätzt) muß zum Anfang des L.-vertrages festgelegt werden. Wenn man wider Planung mehr fährt, als zunächst festgelegt, bekommt man bei Rückgabe des Fahrzeugs die entsprechende Rechnung präsentiert: soundsoviel Cent/km bei Überschreitung der Grenzen (kann sich läppern!).
Auf diese Werte kann man also etwas Einfluß nehmen: sicherheitshalber so ehrlich wie möglich hochrechnen, was man zusammenfährt und (zähneknirschend)die Raten akzeptieren; dann folgt im Idealfall keine weitere Berechnung, weil der Restwert in etwa eingehalten wurde.
So weit - so klar.
Vielfach nicht bedacht wird die Frage der Versicherung: Vollkasko ist fast immer Pflicht.
Noch weniger denkt man an den Aspekt der Bagatell-Defekte (Schrammen, kleine Beulen pipapo): da muß alles repariert werden, auch wenn man als Besitzer mit den Störungen weiterleben könnte (dies ist für mich das wichtigste Negativum, aus trauriger Erfahrung…).
Wartungen usw. sind wohl auch beim Ratenkauf verpflichtend.
Steuern, Inspektionen, Versicherung, Kraftstoff: bezahlt man bei jedem Finanzierungsmodell.
Ich selbst lease seit Jahren, da ich mein Auto überwiegend geschäftlich nutze: da habe ich den Vorteil, regelmäßig klare Beträge zu zahlen und kein Betriebsvermögen anzusammeln: die Kiste gehört mir ja nicht (bilanzneutral). Außerdem gibt es kleine Umsatzsteuerfreuden: Vorsteuer in jeder Rate enthalten.
Anzahlung leiste ich nicht, da unter meinen Verhältnissen die höhere Rate mehr Vorteile bietet. Allerdings (weil ich leider Vielfahrer bin) ist mein kalkulierter Wertverlust in jedem Falle hoch und damit meine Rate grundsätzlich nicht sehr attraktiv für private Nutzung.
Mein letzter Apsekt (positiver Art): Werterhalt oder Wiederverkauf belästigen ich nicht: ich kann meine Ausstattung wählen, wie sie mir gefällt, es könnte quietschrosa mit grünen Innenleben sein: ich suche keine Käufer, sondern gebe das Dings zurück, wenn die Zeit um ist.
Nun die wichtigste Frage zum Schluß: was kostet der Spaß?
Konkret fahre ich 35 tkm pro Jahr (früher war es viel mehr, schnauf) und lease immer für drei Jahre (kein TÜV, Vorfälle liegen innerhalb der Garantiezeit). Meine Kiste ist also immer gut und gern 100.000 km alt, wenn ich sie zurückgebe.
Anzahlen entfällt, beim Geschäftsleasing interessiert außerdem nur der Nettobetrag (Ihr dürft also im folgenden 19 % hinzurechnen).
Mein jetziger Prius kostet in meiner Ausstattung bummelig 30.000 Euronen und ich zahlte 3 Jahre lang ca 500/Monat.
Der bestellte kleine iQ kostet in meiner Ausführung gut 20.000 Geld und ich werde zahlen: etwa 300 pro Monat.
Nach drei Jahre sage ich: „Klare Sache und damit hopp." und dann wird geguckt, was kommt.
So sieht es aus bei
Jens