von Everic » Mittwoch 8. Oktober 2008, 23:30
Ich habe mir den iQ in Johns Apprtement angesehen. Leider war kein Probesitzen möglich, der Wagen war abgeschlossen, ein handgefertigter Vorserienprototyp.
Auf den ersten Blick macht der iQ einen guten Eindruck. Der weiße Lack ist hochwertig, wie Perlmutt, gefällt mir. Wäre schön, wenn das dann auch in der Serie so ist. Von der Seite sieht er kraftvoll knuffig aus, von vorne besser als auf einigen Toyota-Fotos, da man ihn im wahren Leben ja nicht von so weit unten sieht.
Zwischen Motorhaube und Frontscheibe ist auf voller Breite eine Kuhle, die für Regen und Laub einladend zu sein scheint, eine Pfütze zu bilden. Vielleicht gibt es einen Ablauf, vielleicht ist es doch ein Schmutzfänger.
Das gesamte Design ist gelungen, kraftvoll modern und ohne Kindchenschema oder Retrochic. Ich frage mich, was hinter den Linsen der Scheinwerfer steckt, welche Art von Birnen fürs Fahrlicht eingesetzt werden.
In den Innenraum konnte ich nur durch die Scheiben spähen. Das Dashboard ist erfreulicherweise nicht in Shark-Skin ausgeführt, das im Aygo störend in der Windschutzscheibe reflektiert. Das Stoffdesign ist gelungen, dezentes lila Muster auf den vorderen Sitzflächen, der gesamte Rest ist anthrazit. Die Plastikkonsole in Metalloptik ist dunkler als auf den Toyota-Fotos und wirkt nicht billig. Der Innenraum scheint insgesamt wertig und sich mit deutschen Autos messen zu können.
Ich warte schon seit einiger Zeit auf einen Kleinwagen, der mich wirklich überzeugt. Der iQ hat das Zeug dazu, es zu sein.
Der für meine Kaufentscheidung schärfste Konkurrent des iQ kommt erst später auf den Markt, der VW Lupo, der zur Zeit noch up! heißt und möglicherweise einen sehr variablen Innenraum mit hohem Nutzwert bietet, was grandios wäre. Allerdings sehe ich bei VW keinen passenden Motor, der zeitgemäß ist und überzeugt. Ziemlich sicher entwickelt VW einen solchen zur Zeit. Wenn sie mutig sind, wird es ein Zweizylinder mit Turbolader, der aus ca. 700 ccm ca. 70 PS erzeugt und sehr wenig verbraucht - nach dem gleichen Prinzip wie im aktuellen 1,4-Liter-Benziner mit Aufladung in Tiguan und Scirocco. Ich bin jedoch ungerne Testfahrer für neu entwickelte Motoren. Der 3-Zylinder von Toyota und Daihatsu ist ausgereift, bewährt, trotzdem modern und für den iQ angepasst worden.
Unabhängig von Motorüberlegungen, die sich die wenigsten Menschen machen, habe ich das Gefühl, der iQ könnte sich richtig gut verkaufen. Ich bin gespannt, ihn Probe zu fahren