von vectrixuwe » Dienstag 22. September 2020, 13:27
Oh, erst mal recht viel. Neu kostet solch eine Batterie wohl komplett in einem Gehäuse 800€. Gebraucht natürlich kaum mehr wie eine herkömmliche Bleibatterie. Gebraucht heißt aber das es einzelne Zellen sind die man zusammen binden muss und einen Balancer braucht es auch noch. Ich hatte die 100 Ah Zellen ja eh noch da und Balancer sowieso.
Was war nun der Unterschied zur Bleibatterie im Betrieb?
Alles spricht schneller an. Die Innenbeleuchtung ist merklich Heller, habe ja ein LED-Band von vorn bis hinten unter den Himmel geklebt so das man auch hinten was sehen kann wenn man nur was aus der Klappe hohlen möchte. Das Licht wird nicht mehr Dunkel wenn man den Motor startet, kein Spannungsabfall halt. Selbst nach 3 Stunden Radio ohne Motor an hat man immer noch 13,4 Volt an Spannung zu messen. Das wäre wohl auch nach 10 oder 20 Stunden noch so.
Fahrtechnisch hat man immer eine gleichbleibende Leistung da die Lichtmaschine nicht immer wieder nachladen muß und wenn dann nur mit kleinem Strom kontinuierlich. Bildlich gesprochen muß sie nicht nach jedem Basssolo aus den Lautsprechern wieder mit voller Leistung nachladen.
Aber 100AH ist natürlich überahupt nicht nötig für den Kleinen. Dem würden 20 Ah Zellen vollauf genügen. Damit hätte man ausreichend Startleistung und genauso viel nutzbare Kapazität wie eine 45 Ah Bleibatterie. Letztere darf man ja nur bis maximal 50% der Kapazität entladen damit sie keinen Schaden nimmt. Und nach dem sie halb entladen wurde kommt man eh nur auf ein Spannung unter Radiobelastung von 11,5 Volt. Aber damit man überhaupt was an Batterie neben dem Motor sehen kann, vier 20 Ah Zellen findet man kaum wieder und mit ihren 4 Kg Gewicht sind sie auch schnell davon geflogen, sollte man mindestens 40 Ah Zellen nehmen. Die passen in eine Aufbewahrungsbox aus Kunststoff und sind somit ohne größeren Aufwand TÜV beständig. 60 Ah Zellen würden auch so passen.
Zu den Preisen:
20 Ah Zellen kosten das Stück ca. 25€
40 AH Zellen ca. 45€
60 Ah Zellen ca. 65€
Ein Balancer kommt noch mal mit dazu welcher zweischen 6 und 10 € teuer ist.
Somit käme eine 60 Ah Batterie auf ca. 200€. Aber noch gut kommt, die Batterie kann man mitnehmen. Ja, eine solche 60 Ah Batterie passt dann in jedes weitere Fahrzeug und wenn man die Lebensdauer von 25 Jahren zu Grunde legt können das einige sein.
Meine Skodas sind übrigens mit einer NiMh Batterie gefahren. Auch alte Traktionszellen aus meinen Vectrix. Immer 10 Zellen hinterienander in eine Kunstoffbox und nie wieder Ärger mit der Batterie. Die Zellen vom Vectrix haben 30 Ah und konnten somit eine 54 Ah Bleibatterie problemlos erstetzen. Ein einziges mal hatte ich mit denen ein Problem. Da ist eine Zelle Hochohmig geworden und so ließ sich der Motor nicht mehr starten. Die Zelle war schnell gefunden und ausgetauscht. Wenn bei einer Bleibatterie eine Zelle einen Schluß hat muß man sie halt komplett wechseln. Und diese NiMh Zellen sind mittlerweile 14 Jahre alt und nur Aufgrund der mittlerweile hohen Selbstentladung nur noch für den täglichen Einsatz geeignet. Wenn sie 14 Tage stehen sind sie so weit entladen das man das selbst an der Zentralverriegelung erkennen kann wie langsam sich die Türen noch öffnen. Aber den Vorteil gegenüber Blei- oder Li Batterien habe sie im Winter gezeigt, selbst bei - 16 Grad lieferten sie genau so ihren Strom wie bei 40 Grad im Schatten. Startprobleme Ade. Was wiederum mit meinem 100 Ah Zellen zu einem Problem führen könnte. Die sind so groß das ich ich sie nicht zusätzlich thermisch verpacken kann. Aber den kleinen Motor ala Anlasser sollten sie auch bei -20 Grad noch drehen können. Das würde schwierig bei 20 oder 40 Ah Zellen wenn man keine Warmhaltemöglichkeit hat. Unterhalb von -20 Grad würden die den Anlasser nicht mehr mit ausreichend Strom versorgen können.
Die LiFePo4 Zellen haben übrigens bei 10 Grad Plus ihren Schwellwert was die Leistungsausbäute angeht. Fahre ich mit dem Vectrix bei 10 Grad und mehr kann ich auf eine Motorleistung von 33 kW hoffen. Bei nur 9,5 Grad im Akkukasten sind es nur noch 20 kW. Der hat auch 60 Ah Zellen verbaut, allerdings nicht 4 sondern 44. Das reicht um 130 km zu fahren ohne eine Steckdose zu bemühen. Und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h und einem Spurt von 0-100 in unter 9 Sekunden. Und das mit einem Leistungsgewicht von 0,04 kW pro kg. Ja, im Fahrzeugschein sind nur 4 kW an Leistung eingetragen.
Heute früh habe ich es mal wieder geschafft und direkt vor mir senkten sich die Bahnschranken, 3 Minuten vor der Haustür. Also Motor aus und volles Licht an. Die Beleuchtung wurde kein Stück dunkler wie ich auf den Startknopf drückte. Ja, die Zellen halten ihre Spannung über 3,3 Volt was dann 13,2 Volt ergibt selbst wenn der Anlasser arbeitet. Aber bei der Spannung arbeitet er ja nicht wirklich da der Motor sofort anspringt. Ja, der Anlasser dreht halt auch schneller und stärker wie bei einer Bleibatterie deren Spannung dann schon mal auf 10 -11 Volt absacken kann.
Nach dem nun ja alle Werte auf Null standen, klar nachdem die Batterie abgeklemmt war, ist der Durchschnittsverbrauch natürlich auch zurück gesetzt worden. Nach 100 km zeigte mir die Anzeige einen Verbrauch von 3,4 Litern an. Warum? Die letzten 6 km zur Firma geht es nur Bergab. Zu Hause nach nun mehr gut 130 km waren es dann aber wieder die 4,6 Liter.
Ich hoffe es hat etwas zum Verständnis bei getragen was den Austausch der Batterrie angeht. Fazit jedenfalls, es lohnt sich die Investition und sei es nur des Gewichtes wegen. Ein 60 Ah Block wiegt mal gerade 8,4 kG.
Gruß Uwe