Hallo zusammen,
ich lese hier schon seit Weihnachten heimlich mit, mag mich jetzt aber auch mal kurz vorstellen.
Früher habe ich immer gesagt, ich mache anderer Leute ihre Computer heile, aber so ganz stimmt das nicht mehr - Mittlerweile erkläre ich meinen Jungs eigentlich eher, wie sie es machen sollten
Mobilität gehört für mich zum Beruf, aber auch privat fahre ich seit meinem Umzug vor drei Jahren vom Ruhrgebiet nach München recht viel hin und her. 2000-2500km an einem WE sind zwar nicht die Regel, aber es kommt durchaus mehrmals im Jahr vor.
Ich wusste schon ganz am Anfang meiner Autokarriere, während meiner Ausbildung, was ich wollte:
Austattung! Rest irrelevant. Da die finanziellen Mittel extrem begrenzt waren, wurde es dann ein Seat Marbella, den ich nach und nach mit allem ausgestattet habe, was ein Fahrzeug benutzbar macht: Elektrische Fensterheber, ZV mit Fernbedienung, Sitzheizung, Regensensor, Lichtsensor, etc.
Als etwas mehr Geld vorhanden war, entdeckte ich die US-Cars für mich. Sie boten die gesuchte Ausstattung zusammen mit einer gewissen Exklusivität und vorallem einem unvergleichbaren Fahrkomfort.
Mein erstes war ein Chrysler Le Baron Cabrio mit V6. Davon habe ich auch jetzt noch eins und würde es für nichts auf der Welt hergeben.
Zwischendurch hatte ich auch einen Buick Park Avenue (5,23m lang - Sehr lustig, wenn man sich neben ein deutsches Wohnmobil stellt und vorne und hinten steht noch Buick über).
Vorletzten Herbst erwarb ich dann von einem "Fähnchenhändler" einen 98er Cadillac Seville STS. Ein wunderbares Fahrzeug. Vorallem die Fahrleistungen des 4,6 Liter V8 (300ps) machen einfach nur Spass. Allerdings rächen sich Autobahnetappen mit VMAX dann auch mal mit nem 32 Liter Durchschnittsverbrauch.
Leider sind die Motoren auch extrem anfällig - Mir ist er zweimal innerhalb der Gewährleistungszeit geplatzt. Das zweite mal direkt an dem Wochenende nach Einbau der Gasanlage. Der gewonne Gerichtsprozess nützt wenig, wenn der Händler mittlerweile per Haftbefehl gesucht wird...
Jedenfalls wurde es - auch im Hinblick auf meine exorbitant gestiegene Kilometerleistung und die eventuell bevorstehende, berufliche Selbstständigkeit - Zeit für ein verbrauchsgünstigeres und damit kleines Fahrzeug.
Aber genau da stösst man unweigerlich auf ein Problem: Wer Sprit sparen muss, muss in aller Regel auch am Anschaffungspreis des Autos sparen. Dadurch entstehen so Scherze wie WV Polos für 10.000 Euro mit Fensterkurbeln.
Der Smart war ein interessanter Ansatz, allerdings ist die Motorleistung für den Verbrauch albern. Das Getriebe wurde schon häufig kritisiert. ABER NICHT IM ANSATZ SCHARF GENUG. Es ist eine absolute Frechheit. Im Grunde hätte damit nicht ein einziger Smart gekauft werden dürfen. Auch die Endgeschwindigkeit war für micht nicht akzeptabel - Wenn man nachts um vier von Dortmund nach Muc fährt und am nächsten Tag arbeiten muss, ist man für jeden Kilometer mehr pro Stunde dankbar.
Jedenfalls hätte ich nie gedacht, dass tatsächlich mal jemand ein Auto bauen würde, das genau auf meine Ansprüche passt. Bis ich über den IQ gelesen habe.
Ich vermisse Volllederaustattung (Sorry, Cygnet ist mir dann zu teuer) und elektrisch verstellbare Sitze mit Memory - That's it. In allen anderen Punkten ist er meinem Cadillac ebenbürtig oder übertrifft diesen. Ich habe daher heute morgen einen (beinahe vollständig) ausgestatteten Diesel IQ+ gekauft.
Er hat alle Features, die ich kennen und lieben gelernt habe:
Leder, Sitzheitzung, Regensensor, Klimaautomatik, automatisch abblendender Spiegel, Lichtsensor, anklappbare Spiegel (Unverzichtbar im Stadtverkehr und in Autobahnbaustellen), Traktionskontrolle, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung.
Er hat neue Features, auf die ich sehr gespannt bin:
Das Keyless-Entry-System, der variable Innenraum. Der "Handschuhfachersatz" - Sonnenbrille und Fahrerhandschuhe gehen rein: Sollte reichen. Auf das Navi bin ich sehr gespannt - Bisher habe ich mein Handy genutzt - Auch um die Musik zuzuspielen, was bei der 400 Watt Bose Anlage im Caddy ordentlich ging, die Leistung erwarte ich nicht unbedingt - Aber ich habe hier ja schon lesen können, dass man mit einem Sub unterm Sitz deutliche Verbesserung erreichen kann.
Er macht genau Sachen ab Werk nicht, die ich nicht leiden kann:
Keine "Komfortblinker"-Funktion. Wenn ich einmal blinke, dann möchte ich, dass mein Auto einmal blinkt.
Das mit dem Spiegel automatisch ein und ausklappen kann ganz witzig sein, aber nur so lange nichts zwischenzeitlich dort hingestellt wurde, wohin der spiegel ausklappt...
Extrem gespannt bin ich auch auf den "drehmomentstarken" Diesel. Ich kann mir hier noch überhaupt nicht vorstellen, wie sich das Auto fährt. Die meisten sind ja vermutlich von deutlich schwächeren Autos umgestiegen - Ich komme jetzt von 300ps und 400nm - Allerdings war der Caddy natürlich auch deutlich schwerer.
Ich bin hin und wieder den Firmen Polo (1,4er TDI) gefahren, fand es aber unmöglich. Lange nichts, dann ganz kurz aboooooow und dann, wenn man am Trecker fast vorbei ist, Drehzahlbegrenzer. Da kommen wir dann auch zum einzigen Punkt, der mir tatsächlich nicht gefällt: Den Diesel gibt es nicht als Automatik.
Es musste für mich aber zwingend der Diesel sein, weil ich vermutlich einen erheblichen Teil der Strecken auf der Autobahn mit Gaspedal am Bodenblech verbringen werde. Wenn ich dann hier (Wie es mit dem Benziner wohl so wäre) bei 8-9, vielleicht sogar 10 Litern liege, denke ich mir anschliessend "Da hättest Du auch noch nen Liter drauflegen und mit dem zwanzig Jahre alten Chrysler fahren können".
Natürlich hätte ich aber auch lieber ein Automatikgetriebe gehabt. Kuppeln und schalten empfinde ich einfach als überflüssige Last. Einen Ausrater habe ich im Astra Mietwagen bekommen - Der zeigte mir durch nervige, grüne Lampen an, wann er geschaltet werden wollte. WENN DU SCHON WEISST, WANN DU SCHALTEN SOLLST, DANN TU ES DOCH!
Ist in etwa so sinnvoll, wie ne Klimaautomatik, die nen Hinweis ausgibt "Sie haben 25 Grad eingestellt, es sind aber 23 im Moment, bitte drehen sie kurz die Heizung höher. Danke, ich sag dann wieder Bescheid, wenn es zu warm wird."
Aber mit dem Abstrich werde ich leben, dafür das Toyota sich getraut hat, das perfekte Auto für Menschen wie mich zu bauen.
Restlos überzeugt war ich heute Mittag, nachdem ich überlegte "Was machst du jetzt eigentlich mit dem Tor von der Tiefgarage, son Öffner wie im Caddy gibts ja nun ganz sicher nicht" und ich zwei Stunden später beim zweiten lesen des Zubehörkataloges feststellte: Es gibt einen.
Überflüssig zu sagen, dass ich den Wagen auch genau in meiner Lieblingsfarbe - weiß - gefunden habe, oder?
Jedenfalls bin ich sehr gespannt, wie die nächsten Tage mit dem weißen Riesen verlaufen werden und möchte mich an dieser Stelle bedanken.
Bei Toyota, für den Mut ein solches Auto auf den Markt zu bringen gegen den Trend, dass kleine Wagen keine Austattung und keinen Motor haben dürfen
Bei dem freundlichen Toyota Verkäufer in Delmenhorst, der sich die letzten Tage um mich gekümmert hat, mir die Zeit erspart, mich um eine Tageszulassung zu kümmern, sowie Zubehörteile ohne Aufpreis auf den Kaufvertrag gesetzt hat und die Summe trotzdem noch nach unten korrigiert, ohne dass ich das Wort "Endpreis" überhaupt in den Mund genommen habe.
Diesem Forum im allgemeinen, dass mir zum einen den Mut vermittelt hat, den Wagen, ohne jemals in einem IQ gesessen zu haben, vom Fleck weg zu kaufen und nach dessen intensiven Studium ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es keine technischen Probleme mit dem Wagen gibt. (Über bei Vollbremsung muss man gegenlenken kann man irgendwie nur lachen, wenn man dieses Jahr schon zweimal in der Werkstatt war mit "Ja, da reissen die Kopfschrauben aus. Tun sie immer bei dem Motor. Können wir für 5000 Euro aber machen.")
Den Forumsmitgliedern im speziellen, die bis zu der Stelle hier durchgehalten haben
- Irgendwie muss ich die Zeit bis zur Abholung ja rumbringen...
Chiptuning und VMax Aufhebung würden mich übrigens interessieren, falls es da günstige Möglichkeiten gibt.
Viele Grüße und bis zum ersten Erfahrungsbericht!